Anlässlich des 332. Leonberger Pferdemarktes zeigten die Mitglieder des Leonberger Reitvereins am vergangenen Samstag in einem eineinhalb stündigen Schauprogramm was Mensch und Pferd alles gemeinsam bewerkstelligen können.
Der Tag begann mit den Leonberger Stadtmeisterschaften 2025 im Springen. Letztes Jahr wurden sie erstmals wieder nach einer langen Pause ausgetragen und fanden großen Anklang unter den Leonberger Springreitern. Auch dieses Jahr konnte der Leonberger Reitverein insgesamt 20 Teilnehmer begrüßen. Gesprungen wurde in den Klassen E mit einer Sprunghöhe von 80 cm, A mit 90 cm Höhe und L, in der die Reiter mit ihren Pferden über Sprünge der Höhe 105 cm springen müssen. Trotz eines nicht ganz einfachen Parcours schafften alle Teilnehmer einen fehlerfreien Ritt, was nicht oft vorkommt. Schließlich steigt mit der Höhe des Sprungs auch die Anforderungen an Pferd und Reiter jeden Sprung korrekt anzureiten.
Die Siegerehrung wurde von Oberbürgermeister Cohn durchgeführt. Auch dieses Jahr dominierten die Benzenbühler die vorderen Plätze. Der 3. Platz im A-Springen ging aber mit Jule Reusch an den Leonberger Reitverein. Sie war in der letzten Turniersaison bereits sehr erfolgreich in der Vielseitigkeit.
Den Einstieg in das Schauprogramm übernahmen die Voltigierer zu Musik der Beatles. Passend zu „Yellow Submarine“ wurde dem Schul- und Voltigierpferd Kiss Me ein kleines gelbes U-Boot auf das Hinterteil gemalt.
Einen Höhepunkt der Veranstaltung bildeten Frida Stawicki und ihr Pferd Castana. Gemeinsam zeigten sie wie ein perfektes Verständnis zwischen Pferd und Mensch aussehen kann. Allein mittels Handgesten und Körpersprache kann Frida ihr Pferd zu Drehungen, spanischem Schritt, Galopp und Trab auffordern. Zur Atempause wird sich auch einmal kurz hingelegt. Dass es mit genug Übung und Vertrauen auch möglich ist sein Pferd ohne Sattel und Trense zu reiten, wurde dem Publikum auch gezeigt. Begleitet von Yann Tiersens „Die fabelhafte Welt der Amélie“ tauchten die Zuschauer bei der Darbietung in eine verzauberte Welt ein.
Für Begeisterung sorgte auch die 10er Quadrille. In perfekter Koordination lenkten die 10 Reiter ihre Pferde aneinander vorbei oder fädelten sich wieder hintereinander ein. Unteranderem zeigten sie eine der schwersten Quadrillen-Figuren, die „Mühle“. Hierbei reihen sich die Reiter mit ihren Pferden nebeneinander auf und drehen sich wie das Windrad einer Mühle.
Zur Auflockerung wurde das Publikum zu einem kleinen Springwettbewerb eingeladen. Anstatt die Pferde springen zu lassen, ging es für die Reiter selbst und die Freiwilligen aus dem Publikum über einen Hindernissparcour, auch Hunde wurden dabei nicht ausgeschlossen. Als Belohnung gab es, analog zu den Leckerli für die Pferde, für die Teilnehmer Süßigkeiten.
Gegen Ende zeigten das erfolgreiche Voltigierduo Anouk und Nafy Aniol des Reitvereins mit erheblicher Eleganz und Selbstverständlichkeit schwerste Hebefiguren auf einem galoppierenden Pferd.
Den Abschluss machten die jüngsten Reiter des Vereins. In Anlehnung an die kalten Temperaturen der vergangenen Tage zeigten vier Teilnehmer der Ponygruppe, geführt von ihren Müttern, eine Quadrille zu Rolf Zuckowskis „Es schneit“, während nebendran die restlichen Ponygruppenkinder eine Schneeballschlacht durchführten. Geleitet von der Reitlehrerin Nicole Jeutter war diese 4er Quadrille genauso beeindruckend wie die, ebenfalls von ihr einstudierte, 10er Quadrille zuvor. Zum Schluss rannten die Mütter sogar schnell genug um einen Galopp zu demonstrieren.
Dass man sich nicht nur auf eine Disziplin festlegen muss und dass die Freude am Pferdesport oft in der Familie weiter gegeben wird demonstrierte insbesondere Theresa Brendle. Sie machte beim Springen um die Leonberger Stadtmeisterschaft mit und führte anschließend bei einem Pas de Deux einige der schwereren Dressurlektionen vor. Später führte sie dann das Pony mit ihrem Sohn durch die Quadrille der Ponygruppenkinder.
Trotz eines zwischenzeitlichen Stromausfalls, der zum Glück von zwei freundlichen Helfern aus dem Publikum schnell behoben war, bereitete der Leonberger Reitverein dem Publikum wieder einmal ein gelungenes Schauprogramm, das Einblick in die Vielfältigkeit der Pferdewelt bot.